Lugenchirurgie
Wird der Brustkorb eröffnet, so dringt Luft in die Brusthöhle ein und der zwischen Lunge und Brustwand herrschende Unterdruck ist beseitigt. Dies führt dazu, dass die Lunge zusammenfällt (kollabiert). Dadurch entstehen akut verschiedene Komplikationen (Atemnot, Sauerstoffmangel, Störungen der Herzfunktion) bis hin zum akuten Herztod. Aus diesen Gründen gab es vor 1900 so gut wie keine geplante Lungenchirurgie. Erst als der deutsche Chirurg Ernst Ferdinand Sauerbruch (1875 – 1951) im Jahre 1903 durch das Druckdifferenzverfahren die entscheidende Voraussetzung schaffte für Lungenoperationen in der Unterdruckkammer und damit zum Begründer der Lungenchirurgie wurde, nahm die Thoraxchirurgie ihren Aufschwung.
Carl Garrè
Aus Wikipedia:
Carl Alois Philipp Garrè (teils auch Garré geschrieben; * 11. Dezember 1857 in Ragaz; † 6. März 1928 in Puerto de la Cruz) war ein Schweizer Chirurg.
Garrè studierte zunächst ein Jahr am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich, stieg dann aber auf Medizin um und absolvierte sein Studium an den Universitäten Bern und Leipzig. Er promovierte 1883 bei Theodor Kocher in Bern. 1884 wurde er Assistent von August Socin in Basel, wo er zugleich die Leitung der chirurgischen Poliklinik übernahm. 1886 habilitierte er sich in Basel und wurde Privatdozent für Chirurgie und Bakteriologie.
An der chirurgischen Klinik in Tübingen wurde er 1888 Oberarzt und 1889 ausserordentlicher Professor. 1894 wurde er Ordinarius in Rostock und 1901 in Königsberg, wo Ludwig Halberstädter sein Assistent war. Ab 1905 war er in Breslau. Schliesslich war er von 1907 bis 1926 ordentlicher Professor für Chirurgie an der Universität Bonn. Im Ersten Weltkrieg war er Generalarzt. Er war ein Vorkämpfer der Äthernarkose. Durch Eigenversuch bewies er, dass Staphylococcus aureus Karbunkeln und Furunkeln verursachen. An den Universitäten Bonn und Genf wurden ihm Ehrendoktorate verliehen. Er starb auf einer Erholungsreise nach Teneriffa.
Heinrich Quincke
Heinrich Irenaeus Quincke (* 26. August 1842 in Frankfurt (Oder); † 19. Mai 1922 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Internist und Chirurg.
Quincke war der zweite Sohn des Geheimen Medicinal-Rathes Hermann Quincke, sein älterer Bruder war der Physiker Georg Hermann Quincke (1834–1924). Wie seinem Vater wurde auch ihm der Titel „Geheimer Medizinalrath“ verliehen. Seine Familie zog später in die Hauptstadt Berlin.
Er erlernte vor seinem Medizinstudium das Schreinerhandwerk. An den Universitäten Heidelberg, Würzburg und Berlin studierte er Medizin. 1863 promovierte er an der Universität Berlin, arbeitete 1865 mit dem Physiologen Ernst Wilhelm Ritter von Brücke (1819–1892) an der Universität Wien und wurde 1866 für ein Jahr Assistent des Berliner Chirurgen Dr. Robert Friedrich Wilms (1824–1880) im Diakonissenhaus Bethanien. Bis 1871 war er Assistenzarzt bei Friedrich Theodor von Frerichs (1819-1885) an der Berliner Charité. 1870 habilitierte Heinrich Quincke dort in Innerer Medizin. 1873 folgte er dem Ruf an die Universität Bern als Professor für Innere Medizin, fünf Jahre später an die Universität Kiel und emeritierte dort 1908. Sein letzter Wohnsitz war Frankfurt am Main, wo er als Honorarprofessor Vorlesungen gab.
Hier zeige ich Bilder aus der „Lungenchirurgie“ von C. Garre und H. Quincke, zweite Auflage, erschienen 1912 im Verlag von Gustav Fischer, Jena.